Autor: Winfried Janssen
Veröffentlichung: 30.10.2023
Den Bereich IT verantwortet Andreas Kramm für alle angeschlossenen Häuser der Artemed-Gruppe. Vom bayerischen Tutzing aus kümmert er sich um alles, was auf dem Gebiet IT und Digitalisierung anfällt. Seit 2006 ist er im örtlichen Benedictus Krankenhaus tätig; 2007 wurde die Klinik, zu der Zeit noch Krankenhaus der Missions-Benediktinerinnen, Teil der Artemed-Gruppe. „Damals gehörten vier Häuser zur Gruppe, mittlerweile sind es 18“, beschreibt Kramm den Wachstumsprozess. Zuletzt ist der Standort Düren hinzugekommen, ein Haus mit 450 Betten. Nicht ganz klein also. Und alle Häuser hatten bei ihrem Eintritt in die Gruppe ihre eigenen IT-Abteilungen und Verfahrensweisen. Schon früh zeichnete es sich ab, dass diese Diversität zu viele interne Ressourcen binden würde. „Wir brauchten eine einheitliche Lösung für alle Häuser“, begründet Kramm die Entscheidung. Und vor allem wollte man weg von der Papierarchivierung: „Das war mal Goldstandard“, blickt Kramm zurück, doch es war klar: „Den Raum, den wir für Papierakten nutzen, können wir besser für andere Dinge einsetzen – für Medizin zum Beispiel. Außerdem lassen sich Prozesse besser auf Basis einer digitalen Plattform optimieren.“
Im Jahr 2010 wurde der Rahmenvertrag mit DMI geschlossen. Auch wenn der Platzbedarf der Treiber dieser Entscheidung gewesen war, wurde im Laufe der Zeit bei den Anwendern vor Ort der Benefit der neuen Lösung erkannt. Seitdem digitalisiert und archiviert DMI papierbasierte Akten für die Artemed-Gruppe. Die Zusammenarbeit wurde, initiiert durch landesspezifische Anforderungen in Bayern, teils mit eigenen DMI Servicestellen in den Kliniken umgesetzt. An zwei Artemed-Standorten wird in DMI Servicestellen für fünf Häuser des Konzerns vor Ort gearbeitet, alle weiteren Einrichtungen im Klinikverbund, die über die Jahre hinzugekommen sind, setzen auf die zentrale Bearbeitung im eigenen, zertifizierten DMI Dienstleistungszentrum. So wurde DMI als Partner schnell zur „Standardanwendung in den Häusern“, wie es Kramm formuliert. Die Zusammenarbeit erstreckt sich räumlich von Hamburg bis München, von Berlin über Bad Oeynhausen bis hin nach Düren oder Freiburg. Vertreten sind sowohl spezialisierte Fachkliniken als auch komplette Versorger, inklusive Notversorgung und Geburtshilfe.
Doch damit ist der Weg der Digitalisierung bei Weitem nicht abgeschlossen. Schon 2016 wurde an Standards gearbeitet, doch so wirklich mag Kramm da noch nicht von Digitalisierung reden. Um die Optimierungspotenziale zu heben, wurden in den zurückliegenden Jahren Prozesse in den einzelnen Kliniken abgeklopft und analysiert. Bei 18 unterschiedlichen Häusern sei das ein wenig „Kraut und Rüben“ gewesen. Da gilt es zunächst einmal zu vereinheitlichen und alle Familienmitglieder auf einen Stand zu bringen. So ganz ohne Knirschen ging das nicht über die Bühne, der „Wechsel war anfangs schon holprig“. Wenn neue Häuser dazukommen, dann heißt es häufig zunächst einmal bauen, modernisieren, verkabeln. „Wer WLAN haben will, muss dazu die notwendigen Kabel haben“, bringt es Kramm auf den Punkt. „So richtig Geschwindigkeit aufgenommen hat es dann seit 2019/2020.“
„DMI ist mit seinen Lösungskonzepten die richtige Plattform, um mit der digitalen Fallakte unsere Häuser zukunftsorientiert aufzustellen.“
Mittlerweile kümmern sich vier IT-Teams vom First-Level-Support bis hin zur Infrastruktur um die Belange der Gruppe. „Das sind inzwischen 50 Köpfe“, sagt Kramm, der selbst medizinische Dokumentation und Informatik in Ulm studiert hat und zunächst in der Software-Entwicklung beschäftigt war, bevor er nach Tutzing kam. Mit dem eingeschlagenen Weg verfolgt die Gruppe gleich mehrere Ziele, eines davon ist, dem Mangel an Ressourcen zu begegnen. „Früher war es Geld, heute ist es Personal“, skizziert Kramm, der sich den Weg hin zur „digitalen Lauffallakte“ in allen angeschlossenen Häusern wünscht. Denn durch diese Fallakten ergäbe sich eine „Win-win-Situation“ für alle Beteiligten. Natürlich müsse eventuell im Vorfeld etwas mehr Arbeit investiert werden, um alle Daten digital vorliegen zu haben, aber „hinten raus spart man sich viel Arbeit wieder ein, wenn der Patient vor uns steht“.
Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) habe, so Kramm, als Anschubfinanzierung seinen Teil auf dem Weg zur Digitalisierung beigetragen, um einheitliche Lösungen für den Konzern zu finden. Konzernweit setzt die Artemed-Gruppe auf DMI als „die Plattform für uns, um die digitale Fallakte zu bekommen“ – auch für alle Häuser, die in Zukunft der Gruppe angehören werden. Das sei, so stellt der IT-Konzernverantwortliche heraus, die Strategie für die Zukunft. Dazu gehört auch, die Langezeitarchivierung auszulagern und die Akten revisionssicher vorzuhalten. „Wir sind froh, dass wir mit unserem langjährigen Dienstleistungspartner schon sehr weit sind und in DMI einen Partner für ein souveränes Datenmanagement mit zukunftsfesten Lösungsangeboten haben.“
Über Artemed:
Die Artemed ist eine wachsende Krankenhausgruppe. Sie vereint unter ihrem Dach 18 Krankenhäuser – von der hochspezialisierten Fachklinik bis hin zum Grund- und Regelversorger. Mehr als 9.000 Menschen sind bei der Artemed-Gruppe beschäftigt. Der Hauptsitz befindet sich in Tutzing, Bayern.
Die Gruppe ist nicht nur in Deutschland aktiv. In zwei Krankenhäusern in China unterstützt sie als Partnerin den Wandel im staatlichen Gesundheitssystem. Und die Artemed Stiftung bringt medizinische Versorgung in die Regionen, in denen Menschen sonst keinen Zugang zu Hilfe bei Krankheit haben, darunter Projekte in Bolivien, Tansania und Myanmar.
Artemed Gruppe